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1. Vom Dreißigjährigen Krieg bis zur Gegenwart - S. 46

1898 - Dresden : Bleyl & Kaemmerer
— 46 — Überall begann ein Graben, Hämmern, Bauen, die Städte wurden neu mit Menschen besetzt, Straße auf Straße erhob sich aus den Trümmerhaufen; neue Dörfer entstanden, in denen bald deutsche Ansiedler dem Ackerbau und der Viehzucht oblagen. Landräte, Richter, Förster, Beamte für die Gesundheitspflege, für die Accife und die Post — einer hierzulande ganz neuen Einrichtung — walteten ihres Amtes, und bald wurde der große Kanal gegraben, der die Weichsel durch die Netze mit der Oder und mit der Elbe verbindet. Ein Jahr, nachdem der König den Befehl erteilt hatte, sah er selbst beladene Oderkähne von 120 Fuß Länge der Weichsel zufahren. An dem Kanal waren Tausende von deutschen Arbeitern thätig gewesen, die in besonderen Dörfern angesiedelt worden waren, und die neue Wasserstraße bildete einen bequemen Weg für die Ansiedler aus Deutschland, die herzugerufen wurden, um das Land polnischer Barbarei zu entreißen. Auch aus Schwaben wanderten Hunderte von Familien ein. Von Halle an wurden sie über Berlin nach Küstrin gebracht. Hier wurden sie eingeschifft und über Bromberg an den Ort ihrer Bestimmung gebracht. Dreiviertel der Reisekosten wurden ihnen zurückerstattet. Brot und Getreide „bis zum frischen Einschnitt" vorgeschossen und Geld zum Viehankauf eingehändigt. Waren fertige Häuser genug vorhanden, so erhielt jede Familie ein eignes Haus. reichten sie nicht, so wurden zwei Familien in ein Haus gewiesen, das nun den Namen „Paartopf" führte und noch heute führt. Auch Äcker und Wiesen erhielten die Ankömmlinge umsonst, und jahrelang brauchten sie keine Steuern zu bezahlen. Dem eisernen Fleiß der Ansiedler, besonders der süddeutsche« Bauern gelang es bald, Westpreußen in ein fruchtbares, gut augebautes Land umzuwandeln.

2. Vom Dreißigjährigen Krieg bis zur Gegenwart - S. 7

1898 - Dresden : Bleyl & Kaemmerer
— 7 — Unterhalt erforderten Nothwendigkeiten wol und reichlich versehen, sonderlich auch zu etablirung ^ allerhand manutacturen '), Handel und Wandels zu Wasser und zu Lande sehr bequem, als stellen Wir denen, die darinn sich werden setzen wollen, allerdings frey, denjenigen Ort. welchen sie in Unserm Hertzogthum Cleve, den Graffschafften Marck und Ravensberg, Fürstentümern Halberstadt und Minden, oder auch in dem Hertzogthum Magdeburg, Chnr-Marck-Brandenburg und Hertzogthümern Pommern und Preussen zu ihrer Profession3) und Lebens Art am bequemsten finden werden, zu erwählen; Und gleichwie Wir dafür halten, daß in gedachter Unserer Chur-Marck-Brandenburg die Städte Stendal. Werben, Rathenow. Brandenburg und Franckfurl. und in dem Hertzogthum Magdeburg die Städte Magdeburg. Halle und Calbe. wie auch in Preussen die Stadt Königsberg, so wol deshalb, weil daselbst sehr wolfeil zu leben, als auch, wegen der allda sich befindenden facilität zur Nahrung und Gewerb vor sie am bequemsten sehn werden, Als haben Wir die Anstalt machen lassen, befehlen auch hiemit und Krafft dieses, so bald einige von erwehnten Evangelisch reformirten Frantzösischen Leuten daselbst ankommen werden, daß alsdann dieselbe wol ausgenommen, und zu allen dem fo zu ihrem etablissement nöthig, ihnen aller Mügligfeit nach verholffen werden soll. Wobey Wir gleichwol ihrer freyen Wahl anheim geben, auch fonsten ausser oberwehnten Städten alle und jede Orte in unsern Provincien zu ihrem etablissement zu erwählen. welche sie in Ansehung ihrer profession und Handthierung vor sich am bequemsten erachten werden. 4. Diejenige Mobilien, auch Kauffmanns und anderemaaren, welche sie bey ihrer Antunfft mit sich bringen werden, sollen von allen Aufflogen, Zoll. Licenten4) und andern dergleichen Imposten5), sie mögen Nahmen haben wie sie wollen, gäntzlich be-freyet seyn, und damit in keinerley Weise beleget werden. i) Einrichtung. 2) Fabriken. *) Gewerbe. 4) Warensteuern. 5) Auflagen.

3. Vom Dreißigjährigen Krieg bis zur Gegenwart - S. 28

1898 - Dresden : Bleyl & Kaemmerer
— 28 — Thorschreiber, guten Morgen!" Wollte einer widersprechen, so hieß es: „Räsonnier' er nicht!" Dann war's aber auch Zeit zum Schweigen. Wer aus der Straße von fern den König kommen sah. arbeitete doppelt eifrig oder machte sich aus dem Staube. Einen, der vor ihm davonlief, holte einst der König ein, und als er gestand, er habe sich gefürchtet, prügelte der König ihn, indem er schrie: „Ihr sollt mich nicht fürchten! lieben sollt ihr mich, "eben, lieben! versteht ihr?" — Auch das Wachstum seiner Städte, besonders Berlins, lag Friedrich Wilhelm am Herzen. Ein General, war Oberaufseher des städtischen Bauwesens. Dieser machte dem König von Zeit zu Zeit reiche Leute namhaft, denen dann einfach Friedrich Wilhelm befahl, ein Haus zu bauen. Und da half lein Sträuben. „Der Kerl hat Geld, muß bauen!" hieß es, und das Haus wurde gebaut. 9 Der Soldatenkönig. Am meisten lag Friedrich Wilhelm das Heer am Herzen. Es bestand zum großen Teil aus geworbenen Leuten. Werbeoffiziere durchzogen die Länder und suchten gegen Handgeld Leute für den Preußischen Dienst zu gewinnen. Doch wurden auch schon Leute aus den preußischen Provinzen zum Militär ausgehoben, z. B. jüngere Bauernsöhne. In dem Heere herrschte strenge Kriegszucht. Die Korporale führten beim Exerzieren einen Stock, mit dem sie jede Unachtsamkeit, jeden falschen Griff bestraften. Deserteure mußten Spießruten laufen. Um die Ausbildung des Heeres machte sich vor allem der alte Dessauer verdient. Er führte z. B. den Gleichschritt beim Marschieren ein, und ihm verdankte die preußische Armee den eisernen Ladestock, durch den die Schnelligkeit des Schießens außerordentlich beschleunigt wurde. Jetzt schoß der preußische Soldat vier- bis fünfmal in der Minute, und später

4. Vom Dreißigjährigen Krieg bis zur Gegenwart - S. 92

1898 - Dresden : Bleyl & Kaemmerer
Die Zeit des Befreiungskriegs. 47. Der Übergang über die Berefina. Die Straße, auf der Napoleon vorwärts marschierte, wird von dem oberen Flußlauf der Beresina bei der Stadt Borissow durchschnitten. Die Russen hatten die Holzbrücke bei Borissow abgebrochen, aber oberhalb der Stadt war bei Studienka eine Furt entdeckt worden, wo ein Brückenschlag möglich war ohne Belästigung durch den Feind. Die Pontoniere *) und Sappeure?) arbeiteten, oft bis zur Brust in dem eiskalten Wasser stehend, von morgens 8 bis mittags 1 Uhr an der einen Brücke, auf der das Fußvolk und die Reiterei überging, und bis 4 Uhr an der andern, die für Geschütze und Fuhrwerke bestimmt war; da sie aber zweimal brach, mußte noch bis über Mitternacht an ihr gearbeitet werden, so daß sie erst am Morgen des folgenden Tages, des 27. Novmebers, benutzt werden konnte. Ununterbrochen währte nun der Übergang der Truppen. Am Abend kam der Schwarm der Marketender, Troßknechte, Weiber und Kinder mit vielen Wagen und Pferden bei Studienka an und drängte sich mit Ungestüm nach den Brücken. Als der Eingang zu den Brücken erreicht war, gerieten die Wagen aneinander, und viele warfen um. Die Menschen wurden zerquetscht, zertreten *) Brückenbauer. 2) Schanzgräber.

5. Vom Dreißigjährigen Krieg bis zur Gegenwart - S. 101

1898 - Dresden : Bleyl & Kaemmerer
— 101 — 52. Die Erhebung des preußischen Volkes im Jahre 1813. Die Erlasse des Königs wurden im ganzen Lande verbreitet. Schon der Aufruf zur Bilduug freiwilliger Jägerabteilungen wurde von den Geistlichen von der Kanzel verkündigt. Als ein junger Theologe, der predigend seinen Vater vertrat, die Gemeinde von der Kanzel ermahnte, ihre Pflicht zu thun, und zufügte, daß er nicht leere Worte spreche und sogleich nach dem Gottesdienst als Husar eintreten werde, da stand sofort in der Kirche eine Anzahl junger Männer auf und erklärte, sie würden dasselbe thun. Als ein Bräutigam zögerte, sich von seiner Verlobten zu trennen, und ihr endlich doch seinen Entschluß verriet, sagte ihm die Braut, sie habe in der Stille getrauert, daß er nicht unter den ersten aufgebrochen fei. Breslau war der hauptsächlichste Sammelpunkt. Zu allen Thoren der Stadt zogen die Haufen der Freiwilligen herein. Unter den ersten waren dreizehn Bergleute aus Waldenburg, Kohlengräber, die ärmsten Bergleute. Ihre Mitknappen arbeiteten so lange umsonst unter der Erde, bis sie zur Ausrüstung für die Kameraden 221 Thaler zusammengebracht hatten. Kaum wollte der König an solche Opferfähigkeit des Volkes glauben; als er aus den Fenstern des Regierungsgebäudes den ersten langen Zug von Wagen und Männern sah, der aus der Mark ihm nachge- zogen war und die Albrechtstraße füllte, den Zuruf hörte und die allgemeine Freude erkannte, rollten ihm die Thränen Über die Wangen. Als endlich das Ziel der ganzen Bewegung nicht mehr zweifelhaft war, wurde der Zudrang noch allgemeiner. Die Zeitungen meldeten damals: „Aus Halle, Jena, Göttingen sind fast alle Studenten in Breslau angekommen, sie wollen den Ruhm teilen, die deutsche Freiheit zu erkämpfen. „Auch in Königsberg, Berlin,

6. Vom Dreißigjährigen Krieg bis zur Gegenwart - S. 37

1898 - Dresden : Bleyl & Kaemmerer
- 37 — nicht an bett Herrn Nachbar, und die Gedanken des Königs störten das Räderwerk der Mühle nicht, aber manchmal das Klapperwerk der Räder die Gedanken des Königs. Der geneigte Leser sagt: Ein König hat Geld wie Laub. warum kauft er dem Nachbar die Mühle nicht ab und läßt sie niederreißen? Der König wußte wohl warum. Denn eines Tages ließ er den Müller zu sich rufen. „Ihr begreift," sagte er zu ihm, „daß wir zwei nicht neben einander bestehen können. Einer muß weichen. Was gebt ihr mir für mein Schlößleitt ?" Der Müller sagte: „Wie hoch haltet ihr es, königlicher Herr Nachbar?" Der König erwiderte ihm: „Wunderlicher Mensch, soviel Geld habt ihr nicht, daß ihr mir mein Schloß absaufen könnt. Wie hoch haltet ihr euere Mühle?" Der Müller erwiderte: „Gnädigster Herr, so habt auch ihr nicht so viel Geld, daß ihr meine Mühle abkaufen könnt. Sie ist mir nicht feil." Der König that zwar ein Gebot, auch das zweite und dritte, aber der Nachbar blieb bei seiner Rede. „Sie ist mir nicht feil. Wie ich darin geboren bin," sagte er, „so will ich darin sterben, und wie sie mir von meinen Vatern erhalten worden ist, so sollen sie meine Nachkommen von mir erhalten und auf ihr den Segen ihrer Vorfahren ererben." Da nahm der König eine ernsthaftere Sprache an: „Wißt ihr auch, guter Mann, daß ich gar nicht nötig habe, viel Worte zu machen? Ich lasse euere Mühle taxieren und breche sie ab. Nehmt alsdann das Geld oder nehmt es nicht!" Da lächelte der unerschrockene Mann, der Müller, und erwiderte dem König: „Gut gesagt, allergnädigster Herr, wenn nur das Kammergericht in Berlin nicht wäre." Nämlich, daß er es wolle auf einen richterlichen Ausfpruch ankommen lassen. Der König war ein gerechter Herr und konnte überaus gnädig sein, also daß ihm die Herzhaftigkeit und Freimütigkeit einer Rede nicht mißfällig war, sondern wohlgefiel. Denn er ließ von dieser Zeit an den Müller unangefochten und unterhielt fortwährend mit ihm eine friedliche Nach-

7. Vom Dreißigjährigen Krieg bis zur Gegenwart - S. 63

1898 - Dresden : Bleyl & Kaemmerer
— 63 — Noch lesen umflort die Augen die Züge der Inschrift nicht, wie hell durch die bunten Scheiben das Licht darüber auch bricht. So stehst du, o Schloß meiner Väter, mir treu und fest in dem Sinn und bist von der Erde verschwunden, der Pflug geht Über dich hin. Sei fruchtbar, o teurer Boden, ich segne dich mild und gerührt, — und fegn’ ihn zwiefach, wer immer den Pflug nun über dich führt. Ich aber will auf mich raffen, mein Saitenspiel in der Hand, die Weiten der Erde durchschweifen und singen von Land zu Land. 31. Aus Schillers Lied von der Glocke. Weh, wenn sich in dem Schoß der Städte der Feuerzunder still gehäuft, das Volk, zerreißend seine Kette, zur Eigenhülfe schrecklich greift! Da zerret an der Glocke Strängen der Aufruhr, daß sie heulend schallt und, nur geweiht zu Friedensklängen, die Losung anstimmt zur Gewalt.
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